ALLGEMEINE DERMATOLOGIE

  • ATOPISCHES EKZEM / NEURODERMITIS

    Die Neurodermitis ist eine Erkrankung, die häufig bereits im Kindesalter beginnt. Sie ist charakterisiert durch Ekzeme, die insbesondere im Bereich der Gelenkbeugen auftreten. Häufig vergesellschaftet sind Allergien. Die Ursache dieser Erkrankung ist genetisch bestimmt. Im Blut sind häufig erhöhte IgE-Werte nachweisbar. Diese Erkrankung darf nicht mit der Psoriasis/ Schuppenflechte verwechselt werden, bei der Allergien keine oder nur eine geringe Rolle spielen.

  • AUTOIMMUNERKRANKUNGEN

    Von Autoimmunerkrankungen spricht man, wenn sich körpereigene Zellen gegen den eigenen Körper richten. Man kann in diesen Fällen von einem fehlgeleiteten Immunsystem sprechen. In diesen Fällen handelt es sich nicht um ein schwaches Immunsystem, sondern um ein fehlgeleitetes Immunsystem. Das Immunsystem muss in diesen Fällen nicht gestärkt, sondern entsprechend dem Krankheitsbild kanalisiert und gedämpft werden. Voraussetzung ist eine entsprechende Diagnostik bei Autoimmunerkrankung und die entsprechende Einwertung der Erkrankung hinsichtlich der Therapiemöglichkeiten.

  • CHRONISCHES HAND- & FUßEKZEM

    Chronische Hand- und Fußekzeme/ dyshidrotisches oder dyshidrosiformes Hand- und Fußekzeme: Bei diesen Erkrankungen handelt es sich häufig um eine Sonderform der Neurodermitis. Diese Erkrankungen entstehen oft mit kleinen, juckenden Bläschen im Bereich der Hände und Füße. Nach einem nässenden und stark juckenden Stadium entsteht dann häufig ein chronisches Ekzem. Auch diese Erkrankungen setzen eine genetische Disposition voraus. Hiervon abgegrenzt werden müssen Hand- und auch ggf. Fußekzeme auf dem Boden von Kontaktallergien. Eine diagnostisch wichtige Einordnung dieser Erkrankung ist wichtig und für die weitere Therapie entscheidend.

  • INFEKTIONSERKRANKUNGEN (Z.B. ERYSIPEL, ZOSTER)

    Häufig bei uns behandelte Infektionserkrankungen sind: das Erysipel (Eintritt von Bakterien in die Haut, sodass eine beginnende Blutvergiftung entstehen kann). Zoster, worunter man eine Viruserkrankung der Haut auf dem Boden von Windpockenviren versteht, die zeitlebens einer Windpockenerkrankung in der Haut bleiben. Eine zielgerichtete Therapie mit Antibiotika oder mit Medikamenten, die Viren bekämpfen, ist notwendig.

  • PRURIGO

    Bei dieser Erkrankung handelt es sich häufig um eine Sonderform des atopischen Ekzems/ Neurodermitis. Die Erkrankung ist charakterisiert durch stark juckende Knoten im Bereich des oberen Rückens sowie der Streckseiten der Arme und Beine. Das Verteilungsmuster entsteht durch chronischen Juckreiz und ständiges Kratzen, wodurch neue stark juckende Knoten entstehen.

  • PSORIASIS / SCHUPPENFLECHTE

    Die Schuppenflechte ist eine Erkrankung, die genetisch vorbestimmt ist. Diese Erkrankung ist sozusagen, dem Patienten „in die Wiege gelegt“. Die Schuppenflechte kann in jedem Lebensalter ausbrechen, je früher der Krankheitsbeginn, desto schlechter die Prognose. Ein besonderes Problem stellt die Psoriasis-Arthritis dar, bei der die Schuppenflechte mit einer chronisch entzündlichen Gelenkerkrankung, ähnlich der rheumatoiden Arthritis/ Rheuma einhergehen.

  • T- UND B-ZELL-LYMPHOME

    T-Zell-Lymphome der Haut äußern sich häufig als Mycosis fungoides oder Sézary-Syndrom. Die Ursache dieser Erkrankung ist ungeklärt, jedoch kann diese Erkrankung mit einer stadiengerechten Therapie positiv beeinflusst werden. Häufig treten Lymphome der Haut auch als s. g. Zweitlymphom auf, wenn bereits ein weiteres Lymphom (z. B. im Bereich der blutbildenden Zellen) besteht.

  • ULCUS CRURIS / CHRONISCHE WUNDEN

    Unter einer Ulcus cruris versteht man einen offenen Hautdefekt am Unterschenkel. Dieser kann bedingt sein durch ein chronisches Venenleiden, eine Erkrankung der Arterien oder nach Verletzung. Eine ausführliche Diagnostik ist notwendig, um entsprechende Therapien einzuleiten.

  • URTIKARIA

    Bei der Urtikaria handelt es sich um eine Nesselsucht. Diese kann auf dem Boden einer Allergie (z. B. auf Arzneimittel) auftreten, weshalb oft eine schnelle und notfallmäßige Behandlung erforderlich ist. Häufig entsteht die Urtikaria auch spontan ohne einen Auslöser wie Allergien auf Nahrungsmittel oder Medikamente. Bei den meisten Patienten verschwindet die Urtikaria wieder von selbst, bei einem Teil der Patienten entwickelt sich eine chronisch spontane Urtikaria. Von dieser spricht man, wenn die Erkrankung länger als sechs Wochen besteht. In diesem Fall ist eine ausführliche Diagnostik und eine Therapieeinleitung mit Antihistaminika oder immunsuppressiven Medikamenten oder eine immunmodulierende Therapie (Biologika) erforderlich.

OPERATIVE DERMATOLOGIE/ TUMORCHIRURGIE

  • AKNE INVERSA

    Die Acne inversa bzw. Hidradenitis suppurativa zeichnet sich durch chronische Entzündungen im Bereich der Leisten und der Achselhöhlen aus. In diesen Bereichen entstehen immer wieder entzündliche Abszesse, die nicht abheilen und ein übelriechendes Exsudat aussondern. Bewährt haben sich hier die großflächige Exzision sowie die Deckung mit einem Spalthauttransplantat. Ggf. ist die Vorbehandlung mit einem Antibiotikum erforderlich.

  • BASALZELLKARZINOMEN

    Basalzellkarzinom treten häufig im Gesicht auf, da die Sonneneinstrahlung im Laufe des Lebens die Entstehung dieser Tumore begünstigt. Basalzellkarzinome wachsen lokal zerstörend, haben jedoch den Vorteil, dass Metastasen/ Tochtergeschwülste nicht auftreten. Basalzellkarzinome im Gesicht sollten möglichst frühzeitig operiert werden, so dass eine Operation möglichst klein gehalten werden kann. Je früher eine Operation stattfindet, desto besser die Prognose. Basalzellkarzinome können auch im Bereich des Körpers auftreten und äußern sich oft in Form von roten Flecken.

  • MELANOMEN

    Melanome stellen die bösartigsten Tumore im Bereich der Dermatologie dar. Sie entstehen häufig in den belichteten Arealen des Körpers und entwickeln sich häufig aus Muttermalen. Eine frühe Diagnose ist wichtig. Muttermale, die an Größe zunehmen, ihre Farbe verändern oder stark jucken, sind verdächtig und sollten dringend durch einen Dermatologen inspiziert werden.

  • SPINOZELLULÄREN KARZINOMEN

    Unter spinozellulären Karzinomen versteht man Stachelkarzinome, die in den belichteten Arealen des Körpers insbesondere am Kopf, Unterarmen und Handrücken auftreten. Spinozelluläre Karzinome sind oft Spätschäden einer jahrzehntelangen Sonnenbelastung. Spinozelluläre Karzinome beginnen häufig als aktinische Keratosen (oberflächliche Verhornungsstörungen der Haut/ Krebsvorstufen) und können sehr große Ausmaße annehmen. Diese Karzinome können metastasieren, wobei als erste Filterstation häufig die Lymphknoten betroffen sind. Eine frühzeitige operative Therapie ist notwendig. Anfangsstadien können auch vereist, mit dem Laser oder mit Photodynamischer Therapie behandelt werden.

ALLERGOLOGIE

  • ALLERGIEN GEGENÜBER BIENEN- UND WESPENGIFT SOWIE GGF. HYPOSENSIBILISIERUNG

    Allergien auf Insektengifte (Biene und Wespen bzw. Hummel und Hornissen) sind gar nicht so selten. Es wird vermutet, dass in Deutschland jedes Jahr mehrere Patienten an einer Insektengiftallergie versterben. Wegweisend für eine Insektengiftallergie sind Hautreaktionen entfernt von der Stichstelle. Häufig treten am Körper kleine Quaddeln wie nach Kontakt mit Brennnesseln oder Mückenstichen auf. Diese Hautreaktionen sind oft Vorzeichen einer schwer verlaufenden Insektengiftallergie, die sich von Stich zu Stich verstärken kann. Eine entsprechende Diagnostik (Bluttest und Hauttest) wird bei uns durchgeführt. Bei Nachweis einer Insektengiftallergie ist die einzig mögliche Therapie die Durchführung einer Hyposensibilisierungsbehandlung, bei der in aufsteigenden Dosierungen Bienen- oder Wespengift verabreicht wird. Diese Therapie gewährleistet einen Schutz und kann lebensrettend sein. Begleitend wird bei einer Insektengiftallergie ein Notfallset verschrieben.

  • INHALATIONSALLERGIEN (BAUMPOLLEN, GRÄSERPOLLEN, HAUSSTAUBMILBEN ETC.)

    Die häufigste Form einer Allergie auf Inhalationsallergene ist der Heuschnupfen. In der Blühphase kommt es zu Augenjucken, Nasenlaufen und Niesen. In weiterer Form kann es zu einem Etagenwechsel kommen, sodass auch dem Heuschnupfen ein Asthma bronchiale werden kann. Eine frühzeitige allergologische Abklärung ist deshalb wichtig, da präventiv ggf. eine Hyposensibilisierungsbehandlung eingeleitet werden kann.

  • KONTAKTALLERGIEN (Z. B. AUF LEDERMATERIALIEN ODER PFLASTER)

    Hierbei handelt es sich um eine Allergie gegenüber Arbeits- oder Umweltstoffen wie z. B. gegerbtes Leder, Zement, Metalle und insbesondere vorkommende Stoffe wie z. B. Kolophonium (Baumharz), Propolis (verwandt mit dem Bienenwachs), Pflanzenbestandteile wie z. B. Ringelblumensalbe. Kontaktallergien kommen häufig im Bereich der Hände vor, da man in diesem Bereich viel mehr Kontakt mit diesen Substanzen hat. Im Bereich des Körpers kommen häufig Kontaktallergien gegenüber Duftstoffen (Parfum), aber auch mit Metallen (Jeans-Knopf) in Frage.

  • MEDIKAMENTENALLERGIEN INKLUSIVE PROVOKATIONSTESTUNGEN

    Medikamentenallergien können sich als Soforttyp oder als verzögerte Reaktionen darstellen. Beim Soforttyp handelt es sich häufig um einen allergischen Schock oder eine Urtikaria, beim verzögerten Typ um ein Arzneiexanthem. Eine entsprechende allergologische Testung ist erforderlich, sodass eine Allergie nachgewiesen wird oder auch ausgeschlossen werden kann.

  • PROVOKATIONSTESTUNGEN / LEBENDSTICHPROVOKATIONEN MIT INSEKTEN

    Nach Durchführung einer Hyposensibilisierungsbehandlung wird in unserem Hause zur Erfolgskontrolle eine Lebendstichprovokation mit Bienen oder Wespen angeboten. Hierbei erfolgt ein Lebendstich unter Überwachung der lebenswichtigen Parameter durch unsere Anästhesie-Abteilung.

PHLEBOLOGIE

  • ENTZÜNDLICHE GEFÄSSERKRANKUNGEN

    Arterielle und venöse Durchblutungsstörungen, aber auch entzündliche Gefäßerkrankungen, Systemerkrankungen oder Neubildungen können ein offenes Bein verursachen. Die weitaus häufigste Ursache für ein offenes Bein sind jedoch Venenerkrankungen, allen voran Krampfadern, sofern sie Hautabflussstrecken betreffen, und Zustände nach thrombotischen Erkrankungen. Nur die exakte Abklärung der Ursache eines offenen Beines kann zur zielgerichteten Therapie führen.

  • KRAMPFADERN

    Krampfadern entstehen weit überwiegend anlagebedingt bzw. durch familiäre Veranlagung. Erweiterungen oberflächlicher Venen bzw. Klappenschäden führen zu Störungen im Abtransport des Blutes aus der betroffenen Extremität. Die Folge sind nicht nur kosmetisch störende Schlängelungen im betroffenen Venensegment, sondern auch Stauungen, die zur Volumen- und schließlich Druckbelastung des umgebenden Gewebes führen. Chronische Folgen liegen insbesondere darin, dass sich Haut und Weichteile nicht mehr gegen Bagatellverletzungen und Keime wehren können. Dies führt zu Hautentzündungen, Verhärtungen und offenen Stellen mit oft langfristig schlechter Heilungstendenz. Akute Folge eines gestörten Bluttransports in einen oberflächlichen Venenabschnitt können Gerinnselbildungen, d. h. Oberflächenthrombosen sein, die gemeinhin als Venenentzündung bezeichnet werden. Krampfadern können harmlos sein oder aber Komplikationspotential besitzen. Eine Klärung kann leicht durch eine Ultraschalluntersuchung erfolgen.

  • LYMPHÖDEME

    Lymphabflussstörungen vor allem in den Beinen können auf einer angeborenen Veranlagung beruhen, aber auch Folge einer vorangegangenen Erkrankung, Verletzung oder Operation sein. Lymphödeme können zu chronischen Stauungszuständen der Beine oder Arme führen und bedürfen einer sorgfältig individuell abgestimmten Therapie.

  • TIEFE VENENTHROMBOSE

    Zu den häufigsten Erkrankungen des tiefen Venensystems gehört die tiefe Beinvenenthrombose. Sie entsteht dann, wenn Blut in den tiefen Beinvenen nicht ungehindert bzw. zu langsam fließt. Durch die resultierende Abflussbehinderung kann es zu schweren Stauungen in der betroffenen Extremität kommen. Langzeitschäden sind möglich. Die gefürchtetste akute Komplikation der Thrombose ist die Lungenembolie.

PROKTOLOGIE

  • HÄMORRHOIDEN

    Hämorrhoiden hat eigentlich jeder. Sie haben die Funktion, den Schließmuskel zu unterstützen. Hämorrhoiden sind Blutgefäße, die im Bereich des Enddarms einen Schwellkörper ausbilden. Sie sitzen zwischen dem Mastdarm und dem After mit seinem Schließmuskel. 

    Probleme bereiten Sie dann, wenn sie übermäßig stark anschwellen, sich entzünden oder sich in ihnen kleine Blutgerinnsel bilden. Ursachen hierfür sind neben einer angeborenen Veranlagung häufig auch in den Lebensgewohnheiten zu suchen. Verstopfung, häufig wenig Flüssigkeitszufuhr, starke körperliche Belastungen wie schweres Heben und auch falsche Analhygiene können zu einem Hämorrhoidalleiden führen. 

    Erste Anzeichen für ein Hämorrhoidalleiden sind Juckreiz im Bereich des Afters, ggf. auch Nässen und im fortgeschrittenen Stadium auch evtl. Blut auf dem Toilettenpapier oder beim Stuhlgang. Dies ist zunächst kein Grund für übertriebene Besorgnis, sollte jedoch abgeklärt werden.

    Falsch ist die unkritische Anwendung von Hämorrhoiden-Salben und -Zäpfchen, die häufig zu Kontaktallergien führen können. Zusatzstoffe wie örtliche Betäubungsstoffe oder pflanzliche Inhaltsstoffe sind häufig für eine Allergie im Analbereich verantwortlich.

    Richtig ist die ärztliche Abklärung des Hämorrhoidalleidens, wobei hier das Zusammenwirken mehrerer Fachärzte notwendig ist. Denn insbesondere das Vorliegen von Blut im Stuhl kann auch ein Alarmzeichen sein und sollte deshalb abgeklärt werden, um eine bösartige Erkrankung auszuschließen.